Kapitel 2 – Vorbild sein und überholte Regeln ausmisten
Es gibt viele Möglichkeiten, um Essen und Trinken zu lernen und zu erleben. Was ist gut für mich? Was ist gut für die Umwelt, das Klima? In Modul 2 finden Sie viel wertvolles Know-how und Tipps zur Verbesserung der Lebensmittelqualität in Kindergärten. Aber: Steigende Anforderungen können zu mehr Druck führen, was nicht unser Ziel ist. Wenn Kinder sich missverstanden fühlen, nicht respektiert, kontrolliert oder sogar gedemütigt werden durch Regeln und wie diese kommuniziert werden, ist das sehr schlecht für ihre Entwicklung. Das Kindergartenpersonal muss bei so etwas Intimen, wie dem individuellen Essverhalten behutsam sein, aber auch klar definieren, was wirklich wichtig ist und dies an die Kinder weitergeben.
Untersuchungen haben gezeigt, dass das Essverhalten von Eltern, aber auch des Kindergartenpersonals einen großen Einfluss auf das Verhalten der Kinder hat. Es geht also darum, authentisch und ausdauernd in der Arbeit mit Kindern zu sein - immer und damit auch am Esstisch.
Was ist uns wichtig? Überholte Regeln "ausmisten"
Hinterfragen Sie bestehende Ess- und Tischregeln in Ihrem Kindergarten:
- Welche Regeln haben wir?
- Was ist die Absicht hinter der Regel?
- Könnte dieses Ziel auch ohne diese Regel erreicht werden?
- Was ist besser/zielführender: diese Regel zu haben, als sie nicht zu haben?
Alte/überholte Regeln über Bord zu werfen, kann sehr befreiend sein.
In der folgenden Checkliste "Regeln und Vorschriften" finden Sie die gängigsten Regeln und Anregungen, um diese zu hinterfragen.
Weitere Materialien:
Volker Pudel: „Ketchup, Bigmac, Gummibärli“ , 1995, Quadriga-Verlag
Website “Gib acht, Wertschätzung und Verschwendung von Lebensmitteln”, www.evb-online.de/schulle_materialien_wertschaetzung_uebersicht.php
Erin. K. Eliassen: The impact of teachers and families on young children´s eating behavior (englisch), link zum Artikel