Kapitel 2 - Hintergrundinformationen: Fair gehandelte Nahrungsmittel und Fisch bilden eine nachhaltige Produktion (MSC-Fisch)
Dieses Kapitel befasst sich mit anderen Aspekten nachhaltiger Lebensmittel: Fair gehandelte Produkte wie Reis, Nüsse oder Bananen und Fisch, die nachhaltig produziert werden, sind Produktgruppen, die das Küchenpersonal in der Kita in den Menüzyklus integrieren kann, um die Verpflegung nachhaltiger zu gestalten.
Fair Trade (fairer Handel)
Durch den Kauf von Produkten mit dem Fair Trade-Zeichen können VerbraucherInnen sicher sein, dass die LandwirtInnen und LandarbeiterInnen in ärmeren Ländern gerechter entlohnt werden: sie erhalten einen fairen und stabilen Preis für ihre Produkte, der ihre Produktionskosten deckt. Außerdem profitieren sie von längerfristigen Handelsbeziehungen und erhalten die Fair Trade-Prämie, um zum Beispiel in lokale Schulen und Kliniken zu investieren.
Die wichtigsten Ziele sind:
- Marktzugang für marginalisierte ProduzentInnen
- nachhaltige und gerechte Handelsbeziehungen
- Kapazitätsaufbau und Ermächtigung
- Sensibilisierung der VerbraucherInnen und Interessenvertretung
Das Fair Trade-System beinhaltet auch einige Umweltstandards als Teil der Herstellerzertifizierung. Der Standard verpflichtet die ProduzentInnen, die natürliche Umwelt im Rahmen der Betriebsführung zu schützen. Die ErzeugerInnen werden außerdem aufgefordert, den Energieverbrauch zu minimieren, insbesondere die Energie aus nicht erneuerbaren Quellen.
Im Unterschied zum EU-weiten Bio-Standard ist ein EU-weit gültiger Fair-Trade-Standard bislang nicht etabliert. Die Fair-Trade-Verbände haben private Standards eingeführt, die von privaten Zertifizierungsstellen anerkannt und kontrolliert werden.
Weitere Informationen erhalten Sie in diesem Video:
Mehr Informationen zu einigen der deutschen privaten Fair Trade-Labels finden Sie hier:
Tipps für Links mit mehr Informationen außerhalb des Kurses:
https://www.fairtrade-deutschland.de/
In englischer Sprache:
Nachhaltiger Fisch
Menschen fischen seit Jahrtausenden in den Ozeanen, aber in den letzten fünf Jahrzehnten hat es uns die Technologie erlaubt, weiter, tiefer und effizienter zu fischen als je zuvor. WissenschaftlerInnen schätzen, dass wir 90 Prozent der großen Raubfische wie Haie, Schwertfische und Dorsche aus den Weltmeeren entfernt haben. Im Jahr 2003 warnte die Pew Oceans Commission, dass sich die Weltmeere in einem Zustand des "stillen Zusammenbruchs" befinden, der unsere Nahrungsversorgung, Meereswirtschaft, Erholung und das natürliche Erbe bedroht, das wir unseren Kindern hinterlassen.
Es gibt zwei Label für nachhaltigen Fisch.
Das Marine Stewardship Council-Label (MSC-Label) garantiert nachhaltige Fangmethoden für Wildfisch. Das Label des Aquaculture Stewardship Council (ASC) ist eine Garantie für Fische aus Aquakultur-Systemen. Das bedeutet, dass dieses Label für Fische oder Meeresprodukte gilt, die in Fisch- oder Garnelenfarmen erzeugt werden.
MSC-Prinzipien
Prinzip 1: Eine Fischerei muss so durchgeführt werden, dass die ausgebeuteten Populationen nicht überfischt oder erschöpft werden und für diejenigen Populationen, die erschöpft sind, muss die Fischerei in einer Weise durchgeführt werden, die nachweislich zu ihrer Erholung führt.
Prinzip 2: Fangtätigkeiten sollten die Erhaltung der Struktur, Produktivität, Funktion und Vielfalt des Ökosystems (einschließlich des Lebensraums und der damit verbundenen abhängigen und ökologisch verwandten Arten) ermöglichen, von dem die Fischerei abhängt.
Prinzip 3: Die Fischerei unterliegt einem wirksamen Managementsystem, das lokale, nationale und internationale Gesetze und Standards respektiert und institutionelle und operative Rahmenbedingungen einbezieht, die eine verantwortungsvolle und nachhaltige Verwendung der Ressourcen erfordern.
Die ASC-Standards
- Umfassende Rechtskonformität
- Erhalt des natürlichen Lebensraums und der Biodiversität
- Erhalt der Wasserressourcen
- Erhalt der Artenvielfalt und Wildpopulationen
- Verwendung von Futtermitteln und anderen Zugaben, die verantwortungsvoll beschafft werden
- Gute Tiergesundheit (kein unnötiger Einsatz von Antibiotika und Chemikalien)
- Soziale Verantwortung für ArbeitnehmerInnen und Gemeinschaften, die von der Landwirtschaft betroffen sind (z. B. keine Kinderarbeit, Gesundheit und Sicherheit der ArbeitnehmerInnen, Vereinigungsfreiheit, Gemeinschaftsbeziehungen)
Links:
http://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/fischerei/fischereipolitik-in-europa/