Kapitel 2 – Feste im Jahreslauf und das Essen

In diesem Kapitel werden Feste, die zum europäischen Kulturerbe gehören, vorgestellt und ihr Wert für das Kindergartenjahr, für das Erleben der Gemeinschaft vorgestellt.

Europäische Traditionen sind das Ergebnis einer langen Geschichte, in der religiöse Einflüsse über viele Jahrhunderte hinweg zusammengeführt wurden. So haben zum Beispiel christliche Feste den Platz sowohl in keltischen Riten in Westeuropa als auch in der alten römischen Ludi in Südeuropa eingenommen. Als das Christentum in Katholiken, Orthodoxe und Protestanten aufgeteilt wurde (ein langer Prozess, der ganze sieben Jahrhunderte dauerte), änderten sich einige Feste, während andere hinzugefügt wurden. Aufgrund der so reichen und vielfältigen kulturellen Traditionen ist es wirklich schwierig, einen gemeinsamen Ansatz für die Umsetzung der saisonalen Feste in Kindergärten aufzuzeigen, da jede Region in jedem Land ihre eigenen spezifischen Gewohnheiten hat.

PädagogInnen im Kindergarten finden lokale spezifische Traditionen und Gewohnheiten, die kreativ das historische Wissen und den Erfahrungsschatz der Kinder bereichern. Im Folgenden werden nur ein paar der Feste genauer vorgestellt:


Advent und Weihnachten

Um eine feierliche und ruhige Atmosphäre in der Weihnachtszeit zu schaffen, könnten die Kinder mithelfen, den Raum zu reinigen, in den Sie dann den Weihnachtsbaum und die Krippe stellen. Passend sind kurze Gedichte, Weihnachtsgeschichten und weihnachtliche Musikstücke, Weihnachtsdekoration basteln, Kekse backen - es gibt viele Möglichkeiten Weihnachtsstimmung zu verbreiten:

  • den Raum herrichten (aufräumen, ausräumen).
  • Dekorationen basteln oder malen, ideal aus Papier, Holz und Wachs.    
  • Passende Naturmaterialien: Moos, Stroh.
  • Wände und Fenster schmücken.    
  • Adventskalender.    
  • Adventskränze binden und schmücken.    
  • einen Christbaum aufstellen und schmücken.   
  • eine Krippe aufstellen.
  • Aromen der Weihnachtszeit: Tee oder Kinderpunsch kochen, Kekse backen, Bratäpfel braten, Mandarinen und Nüsse vom Nikolaus.

Dreikönigstag (6.Januar)

Der Dreikönigstag beendet die Weihnachtsfeiertage.

Die Vorstellung der drei Weisen, als Könige dargestellt, regt die Fantasie der Kinder an: Melchior, der rote König, der Gold (Weisheit) anbietet; Balthasar, der blaue König, der Weihrauch (Frömmigkeit) anbietet; Caspar, der grüne König, der Myrrhe (Vitalität) anbietet.

  • in die Krippe werden nun auch die 3 Könige gestellt.    
  • kleine Theaterstücke mit Kindern spielen, die Kinder dürfen sich wie Könige verhalten.
  • Gedichte, Musik zum Thema. 
  • der Christbaum wird abgeschmückt und entfernt.

Fasching

Kinder lieben es, sich zu verkleiden und andere Rollen einzunehmen. Auch im Alltag schlüpfen wir immer wieder in neue Rollen. Der Fasching bietet die Möglichkeit als ganze Gruppe Rollen einzunehmen. Hier kann die Fantasie der Kinder besonders angeregt werden, wenn gemeinsam Themen ausgewählt werden, z.B. Märchen (Gnome, Schlösser mit Königinnen und Königen), Berufe (Verbindung mit dem Erwachsenenleben, sich älter fühlen). Mögliche Aktivitäten:

  • Unterteilen Sie den Gruppenraum in mehrere separate Bereiche, wenn möglich voneinander abgeschirmt.    
  • Dort können verschiedene Arbeitsplätze für verschiedene Berufe geschaffen werden, wie Bäuerinnen und Bauern, SchuhmacherInnen, TischlerInnen, MalerInnen, FischerInnen, BäckerInnen usw.   
  • Für jedes Gewerbe entsprechende Werkzeuge und Materialien vorbereiten.     
  • Die Kinder dekorieren die Bereiche dem Beruf entsprechend.
  • Die Kinder bereiten Kostüme vor und verkleiden sich beim Faschingsfest entsprechend und "arbeiten" an ihrem Platz.
  • Passende Spiele und Tänze ergänzen das Programm.
  • Familien und Freunde einladen.

Unabhängig von spezifischen Festen können sie während der Winterzeit auch auf die traditionellen Grundelemente der Natur zurückgreifen, um einfache Aktivitäten zu planen:

  • Erde und Feuer: kleine Garben trockener Zweige vorbereiten, die im Kamin bzw. am Feuerplatz verbrannt werden, Rinde von Stämmen schälen, Besen aus Reisig binden.
  • Luft: Schneegestöber, mit dem Schnee spielen, Wattebäusche blasen.
  • Wasser: Schnee und Eis zum Schmelzen bringen.
  • Aromen des Winters: Tee oder Kinderpunsch kochen, warme Suppen kochen, Kekse backen, Maronen oder Kartoffeln braten, Apfelringe trocknen.

Ostern

Es ist hier nicht notwendig, auf die Relevanz des kulturellen Erbes von Ostern für Europa hinzuweisen und auf die enge Verbindung des Osterfests mit dem Frühlingsbeginn. Für Kinder ist Ostern eine innere Wahrnehmung von "Tod und Auferstehung" im Leben des Menschen wie auch in der sie umgebenden Natur. Was alle mit Ostern verbinden sind Eier, Hasen und Lämmer. Mögliche Aktivitäten:

  • Erde in Bechern oder Schalen vorbereiten und Samen säen (Kresse, Linsen etc.).
  • Beobachten, wie das Grün aus der Erde sprießt.
  • Basteln von Osterhase, Osterlämmern, Küken
  • Ostereier vorbereiten und bemalen.    
  • Osterstrauch schmücken.
  • Eier suchen.    
  • Osterkerzen dekorieren.    

Generell können Sie während der Frühlingszeit auch auf Grundelemente der Natur zurückgreifen, um einfache Aktivitäten zu planen:

  • Erde: hacken, den Garten/die Beete vorbereiten, Spiele mit dem Sand.     
  • Luft: Woll- oder Papiervögel basteln und aufhängen, Blasrohre.     
  • Feuer: Erfahrung der bereits wärmenden Sonne.     
  • Wasser: im Regen laufen, in Pfützen spritzen.
  • Aromen des Frühlings: Eier kochen/Rührei mit Schnittlauch bereiten, das erste Grün (Wildkräuter) sammeln und Kräutersuppen kochen, Gänseblümchen auf den Salat, Kresse auf das Brot.

Johannistag bzw. Sommerfest

Die Sommersonnenwende und der Johannistag markieren den Beginn des Sommers. Die Kinder spüren den Wendepunkt des Jahres. Normalerweise fällt das Fest mit dem Ende der Schulzeit und dem Beginn der Sommerferien zusammen. Zeit, um mehr draußen im Licht, an der frischen Luft und in der Wärme zu sein, um mit Wasser und Sonne zu spielen. Bitte denken Sie daran, dass all diese Aktivitäten im Freien spezifische Vorsichtsmaßnahmen erfordern, wie das Tragen von Sonnenhut und Sonnencreme. Aktivitäten in der Sommerzeit:

  • Das geschäftige Leben der Insekten beobachten und unmittelbar danach zeichnen.     
  • Blumen pflücken und Blumenkränze binden.
  • Draußen tanzen und singen, Stücke passend zur Sommerzeit wählen.
  • Johannis- oder Sonnwendfeuer. Es ist eine aufregende Erfahrung für Kinder, wenn sie Flammen hochspringen sehen und die Funken fliegen. Es ist jedoch zwingend erforderlich, dass die PädagogInnen genauer Instruktion geben, damit die Kinder den nötigen Respekt vor Feuer bewahren: (in einer angemessenen Entfernung bleiben).    
  • Schmetterlinge aus gefärbter Wolle oder Papier basteln.    
  • Spiele im Garten (Hindernislauf, Seilziehen, Kreistänze etc.)

Auch in der Sommerzeit können Sie auf die traditionellen Grundelemente der Natur zurückgreifen, um einfache Aktivitäten zu planen:

  • Erde: Matschen - Wasser wird zu Erde und Sand hinzugefügt, Weizen ernten, Gräser trocknen und vielleicht färben.     
  • Luft: Schmetterlinge aus Papier falten, Girlanden machen, flatternde Vogelscheuchen basteln.     
  • Feuer: Unkraut sammeln, trocknen und verbrennen (die ersten Kartoffeln darin braten).
  • Wasser: Wasser und Erde mischen, mit Wasser malen.
  • Aromen des Sommers: Salate ernten und zubereiten, Fruchtspieße, Fruchteis bereiten, Bowle, Picknick im Freien (Schatten! auf Insekten achten!).

St. Michael

Dieses Fest gewinnt besonders in Zentral- und Nordeuropa in Kindergärten an Bedeutung, in Südeuropa ist es eigentlich in Vergessenheit geraten. Das Fest ist benannt nach dem Erzengel Michael, der im Mittelalter eine der bemerkenswertesten Figuren der katholischen Tradition war. Gefeiert wird das Fest am 29. September, für Kindergärten eine sehr schöne Gelegenheit das Kindergartenjahr gleich mit einem Fest zu starten und gleichzeitig die Herbstsaison zu eröffnen. Michali kann gekoppelt mit Erntedank gefeiert werden. Das bietet sich besonders dann an, wenn der Kindergarten in der Nähre von landwirtschaftlichen Flächen, von Bauernhöfen ist. Möglichen Aktivitäten:

  • Äpfel sind das wichtigste Essen dieses Festes - Äpfel an Kinder verteilen.
  • Gedichte und Lieder über St. Michael.
  • Zeichnungen dazu machen.

Laternenzeit (Halloween, St. Martin)

Ende Oktober bzw. an den ersten Novembertagen wird ein weiteres bedeutendes Fest in der europäischen (und nordamerikanischen) Tradition gefeiert: Am 31. Oktober gewinnt Halloween, das aus der Feier des alten keltischen Neujahrs (Samhain) stammt, immer mehr an Bedeutung. Es ist zunehmend ein "kommerzielles" Festival, das sich besonders auf die jüngsten Generationen in ganz Europa ausbreitet. Halloween ist bereits wesentlich populärer als Allerheiligen, das am 1. November gefeiert und an dem der Verstorbenen gedacht wird. Am 11. November ist Martine, das Fest des heiligen Martin. Dieses Fest hat eine ähnliche Bedeutung, da all diese Feste einen Übergangspunkt während des Jahres markieren: Ein sensibler Punkt, an dem Leben und Tod sehr nahe sind, sowohl in der Natur als auch in der menschlichen Seele. Mögliche Aktivitäten:

  • Kürbislaternen schnitzen.     
  • Halloween-Kostüme.
  • St. Martins – Theater.

In der Herbstzeit können Sie ebenso auf die traditionellen Grundelemente der Natur zurückgreifen, um einfache Aktivitäten vorzubereiten:

  • Erde: Obst sammeln zur Herstellung von Marmeladen, Gemüse, Kastanien, Haselnüsse ernten; Blätter sammeln und die vielen Formen und Farben von Herbstlaub betrachten. 
  • Luft: Kräuter, Zwetschken, Pilze oder Tomaten in der Luft trocknen (eventuell einen Solartrockner bauen, wo gewärmte Luft am Trockengut vorbeistreicht), Girlanden aus Blättern machen, Drachen steigen lassen, Spaziergänge im Nebel.     
  • Feuer: Licht und Wärme werden weniger, spüren, wie es kühler wird.     
  • Wasser: Spielerisch üben, wie man sich vor Regen, Wind und Schnee schützt, Zelte, Schirme, Mäntel, Mützen und Überschuhe basteln.
  • Aromen der Herbstzeit: Konservieren: Früchte und Kräuter trocknen, Apfelsaft pressen, Marmelade einkochen, Sauerkraut einmachen, Essiggurken einlegen, Maiszapfen aufhängen, Getreide mahlen und Brote backen.

Alle saisonalen Feste sind eindeutig mit den Rhythmen der Natur verbunden. Zu jeder Jahreszeit gibt es spezifische Nahrungsmittel. Besprechen Sie diese saisonalen Früchte, kaufen Sie welche am Markt oder ernten Sie mit den Kindern beim Bauern oder der Bäuerin, am Selbsterntefeld oder im eigenen Garten. Bereiten Sie saisonale Gerichte mit den Kindern zu!

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